Hier findet ihr eine Übersicht unserer EMV Messplätze, die sich an den gängigen Normen orientieren, sowie Infos zu den verfügbaren Messumgebungen und ihren Randparametern. Schaut doch mal, ob das passende Setup für euch dabei ist. Falls eine Prüfung fehlt, klopft gerne bei uns an – wir machens möglich!
Eine Semi-Anechoic Chamber (SAC) ist ein geschirmter Raum, dessen Wände und Decke mit Ferritplatten und elektromagnetisch absorbierenden Materialien ausgestattet sind. Der Boden ist eine metallische Reflexionsfläche, welche die Bedingungen eines Freifeldmessplatzes simuliert.
Ein Höhenscan ist notwendig, da Feldreflektionen vom Boden in Kombination mit dem direkten Feld vom Prüfling bei verschiedenen Antennenhöhen zu konstruktiver oder destruktiver Interferenz führen können. Durch die Anpassung der Drehposition des Prüflings, der Antennenhöhe sowie der Polarisation wird das Strahlungsverhalten des Prüfgegenstands analysiert.
SAC-Hallen bieten Normen getreue, konsistente und reproduzierbare Testergebnisse, da sie unabhängig von äußeren Einflüssen standardisierte Bedingungen schaffen.
Eine Compact Hybrid Chamber (CHC) zeichnet sich durch ihre kompakte Bauweise aus. Im Gegensatz zur SAC ist der Boden vollständig mit Ferritplatten bedeckt. Diese Ferrite minimieren die vom Prüfling abgestrahlten, über den Boden zur Antenne reflektierten elektromagnetischen Wellen. Dadurch entfällt der sonst notwendige Antennen-Höhenscan, was insbesondere bei wiederholten Entstörungsmessungen während der Entwicklungsphase Zeit spart. Allerdings kann die kompakte Struktur der CHC bei sehr hohen und sehr niedrigen Frequenzen zu Messungenauigkeiten führen, da die Reflexionsfreiheit insgesamt eingeschränkter ist.
Als unser neuestes Feature bieten wir nun eine Echtzeit-Spektrumanalyse, die die Emissionen über die Zeit darstellt. Dies stellt einen entscheidenden Vorteil dar, da es die Eingrenzung von Störquellen bei der Entstörung komplexer Produkte erheblich erleichtert.
Unsere ehemalige Siemens-Schirmkabine, einst für gestrahlte Emissionsmessungen genutzt, wird heute für leitungsgebundene Tests wie ESD, Surge und Burst eingesetzt und dient auch zur Abschirmung zu den benachbarten Hallen. Die hier durchgeführten Prüfungen erzeugen starke elektromagnetische Störungen, welche die Messergebnisse in anderen Hallen beeinträchtigen können. Bei Surge-Tests entstehen hohe Ströme, die breitbandige Emissionen verursachen. ESD-Tests erzeugen durch ihre steilen Spannungsflanken impulsartige Störungen über ein breites Frequenzspektrum. Burst-Tests führen zu schnellen, repetitiven Spannungsspitzen, die empfindliche Messungen stören können. Die Schirmkabine verhindert die Ausbreitung dieser Störungen und sichert präzise, ungestörte Emissionsmessungen in den benachbarten Hallen.